Sonntag, 29. März 2015

Musikalischer Orgasmus: Halestorm stürmen München

Halestorm
28. März 2015 
München, Theaterfabrik/Optimolwerke 
Special Guest: Nothing More, Wilson




Das letzte Konzert ist gerade mal zwei Tage her, und ich bin recht spät dran. Die Quittung bekomme ich prompt: Kein Parkplatz mehr ... Also ist Gurken, Kurven, Parken, Laufen, Suchen und Zuspätkommen angesagt.

Wilson sind bereits zu Gange, und haben wohl schon Stimmung ins Publikum gebracht. Mir taugt die Musik und Stimme nur bedingt, wie ich gerade noch feststellen kann; und dann ist es auch schon rum.
Also erst einmal ein besseres Plätzchen suchen, und dann schauen, was vom nächsten Support geboten wird …
Eine Menge Action, die teilweise recht introvertiert auf der Bühne stattfindet, auf jeden Fall was zu sehen für die Ladies (der Sänger mit freiem, muskelbepacktem Oberkörper) und ein wenig Instrumente-Akrobatik …
Wer jetzt aufhorcht, sollte bei YouTube mal schauen: Netter Show-Effekt.
Musikalisch taugt's mir deutlich mehr - mit Abstrichen bei der Stimme …

Und dann fegt der Sturm durch die Theaterfabrik! Hat diese Frau ein Organ und eine Bühnenpräsenz!!!
Halestorm brettern gut anderthalb Stunden durch. Und das ist wörtlich gemeint: Mit Krachern und full power, mit Drumsolo, mit Präsenz, mit Ansprache des Publikums und mit leiseren Tönen, die um so eindringlicher sind.
Jede weitere Beschreibung an dieser Stelle wäre nicht mehr jugendfrei … Also nur so viel:
Mir passiert es ja eher selten, dass mir Situationen, in denen ich mich befinde, eine Gänsehaut bescheren, aber Halestorm haben es zeitweise tatsächlich geschafft.
Ich bin nachhaltig beeindruckt.

Wer also mit dieser Art Musik auch nur im Ansatz etwas anzufangen weiß, und die Möglichkeit hat: HINGEHEN! Es Lohnt!


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ein paar Videos, die auf YouTube vom Konzert aufgetaucht sind, sind in dieser Playlist zu sehen:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLjYi4Q7frK8koHB7CTb9uiHa5pHGGbRT3


ein Reviews von APES Metal: http://www.apesmetal.com/berichte/halestorm-brachten-into-the-wild-life-nach-munchen

Freitag, 27. März 2015

Vollblut-Musiker auf der Bühne: Danko Jones

Danko Jones
26. März 2015 
München, Backstage, Werk
Support: The Admiral Sir Cloudesly Show



Ein Donnerstag Feierabend im Jahre 2015 und ich komm mir vor, wie Anfang der 1990er Jahre: einem Flashback ähnlich fühle ich mich zurück versetzt, vor die Leinwand, vor Waynes World …
Das hat der Support von Danko Jones zu verantworten, der da auf der Bühne herum … ähm … post und hupft.
Very stange, very oldschool. Die Show hat den Charme einer Proberaum-Session, ist bestimmt nicht der beste Support-Act im Sinne des Anheizens, aber durchaus recht unterhaltsam.

Auf den Hauptact Danko Jones bin ich denkbar unvorbereitet: Ich besitze keine Platte, kenne so gut wie keinen Song, hab auch vorher bei YouTube nicht gespickt und stehe noch unter dem Einfluss des ein oder anderen Konzertes der letzten Zeit, das für meinen Geschmack gründlich in die Hose gegangen ist.

Und die drei hauen rein. So viel Energie von so wenig Menschen auf einer Bühne hab ich noch selten erleben dürfen. Das ist Power pur. Auch wenn der Sänger behauptet, seine Stimme sei noch angeschlagen. Hätte er es nicht erwähnt: Gerade mir wäre es nicht aufgefallen.
Ich bin nachhaltig beeindruckt, was ein Mensch scheinbar mit Zunge und Stimmbändern so anstellen kann. … und in welcher Geschwindigkeit.

Ein akkustischer Powersturm ohne großen Schnickschnack, verpackt in einen unter Strom stehenden Musiker - wer die Chance halt, sollte sich Danko Jones ansehen.
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Sonntag, 15. März 2015

Ski-King (solo) in München … und solo meint solo … so richtig solo

12. März 2015
Backstage, Club, München
Ski-King (solo)


Ein Kerl wie ein Baum. Ein Resonanzkörper, den sein Träger einzusetzen weiß. Und es auch tut.
Eine Type halt ...
Da verwundert es nicht, dass auf meiner Wunschliste schon lange der Besuch eines seiner Konzerte stand. Ob nun mit der Dark- bzw. Gothic-Rock/Metal-Band Beloved Enemy, seiner Combo Country Trash, einer seiner anderen Live-Ensambles oder eben solo.

Zu Letzterem ergab sich nun die Möglichkeit, die ich gleich beim Schopfe gepackt habe. Also ab ins Backstage … quer durch den Feierabendverkehr …
Der Club ist locker gefüllt. Auf der Bühne steht ein ... Pult … dekoriert mit einer Jack-Daniel's-Flasche. Erst auf den dritten oder vierten Blick fällt mir die Flasche genau dieser Marke auf, die dort auf dem Pult thront. Nun gut, für die Ölung der Stimme scheint also gesorgt …

Fast Pünktlich stellt sich der Ski-King kurz nach 20:30 Uhr auf die Bühne, ganz in schwarz mit ebensolchem (man verzeihe mir den Ausdruck an dieser Stelle) Cowboy-Hut. Und das nun wirklich solo. Also ganz allein. Also mal abgesehen von besagtem Pult und der Whisky-Flasche :)
Über die ersten Songs hinweg habe ich ein eher gespaltenes Gefühl: Es ist schon eher seltsam oder zumindest ungewohnt, einen einzelnen Menschen mit Mikro auf der Bühne vor sich zu haben, der lediglich mit seiner Stimme, Mimik und Gestik und eben Halbplayback den Liveauftritt bestreitet.

Dieses Gefühl ist allerdings ganz schnell verflogen. Da steht ein Entertainer durch und durch auf den Brettern. Und ein sehr geneigtes Publikum davor, so dass ganz schnell eine sehr gechillte Feierstimmung aufkommt.
Weiter in die Einzelheiten mag ich an dieser Stelle gar nicht gehen. Nur so viel – und damit erklärt sich dann auch, warum:
Wir bekommen knapp 3 (in Worten: Drei … DREI … da sollten sich manch ach so große US-amerikanische Produktionen mal eine Scheibe von abschneiden) Stunden Programm um die Ohren gepfeffert! Kurz nach 22 Uhr ist erst mal Pause. Und nach einer knappen halben Stunde an Theke und Merch-Stand geht es für noch mal zirka anderthalb Stunden weiter … bis dass der Herr quasi von der Bühne gekehrt wird.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass das ein bunter Abend Entertainment pur war. An dem die Flasche Jacky zum Schluss wirklich leer war. Mit der Erkenntnis, dass ein Fränkischer Ami a Hoibe in wenigen Sekunden die Kehle runter schütten kann, dass vermutlich keiner so toll und hingebungsvoll Luftgi… nee … Mikroständergitarre spielen kann und dass das Publikum – zumindest in Teilen – fast ebenso unterhaltsam war.
Danke! … des lohnt!!!
… wobei ich beim nächsten Mal wohl (trotzdem) eher einen Auftritt mit Liveband bevorzugen werde ;)