Freitag, 23. März 2012

Florence + The Machine

23. März 2012, Tonhalle München



Ich bin auf Florence + the Machine aufmerksam gemacht worden, hatte da vorher wenig Notiz von genommen – auch nicht als das aktuelle Album als Empfehlungen in meinen Posteingang flatterte. WOW, was für eine Stimme!
Die im Netz befindlichen Aufnahmen diverser Live-Auftritte lassen die Erwartungen an das Konzert fast ins Unermessliche steigen: das verspricht zur Abwechslung mal eine ganz andere Nummer zu werden: Streicher, Harfe, Flügel, ... und eine Location, die eine deutlich bessere Akustik vorweisen kann als z.B. das Zenith in München (welche enorme Leistung!) …

Ein ganz leiser Zweifel macht sich dabei in mir breit: wäre ein Veranstaltungsort mit RICHTIG guter Akustik hier nicht angebracht?
Der wiederum wird aber direkt erstickt durch die Vermutung, dass Künstler und Veranstalter das schließlich nicht zum ersten mal machen und es somit sicher besser wissen.

Und die Zweifel waren doch berechtigt …

… aber von Beginn an:

Recht frühzeitig angekommen, ist nach kurzem Warten vor der Halle ein Platz in Höhe der Tontechtechnik schnell gefunden und gesichert, so dass ich einer meienr Lieblingsbeschäftigungen, dem People-watchen, in aller Ruhe frönen kann ;-)
Der weibliche Anteil des Publikums ist überdurchschnittlich und ich finde keinen Herrn, der nciht in Begleitung eines weiblichen Wesens vor Ort ist – also wohl ein Pärchen- und Mädels-Event …
Nun gut, passiert mir nicht allzu häufig – ich nehme das mit Interesse war –, aber ich werd's wohl überleben.
Die Halle füllt sich schnell, und schnell wird mir klar, dass ich heute Abend nicht viel sehen werde: nicht nur ein Großteil der bereits angesprochenen Ladies ist (gefühlt) überdurchschnittlich groß (an Körperlänge), sondern vor allem die begleitenden Herren.

Die Supportband betritt die Bühne: Spector (wenn ich das denn richtig verstanden habe, was aufgrund der Akustik – bitte nicht schon wieder! – und dem in die Stimme überschwingenden Enthusiasmus des Sängers recht schwer ist), ebenfalls von der Insel.
Ja, was soll man nun dazu sagen?
Solider Gig von Herren, die ein wenig den Anschein auf der Bühne ausrastender und sonst unten den Fittichen gestrenger Lehrer gehaltener Schüler oder Studenten machen. Dieser Eindruck wird sicher auch in Teilen vom College-Look hervorgerufen.
Musikalisch leider vielfach austauschbar. Es ist wenig Individualismus zu hören, manches Arrangement klingt noch sehr roh. Die Jungs haben sichtlich bereits Bühnenerfahrung bzw. fühlen sich dort sehr wohl, wenn auch die teilweise sehr ungelenken Bewegungen des Gitarristen eher an das Auftreten eines "Flake" von Rammstein erinnern …
Zu wenig Aktion und Interaktion kann man Ihnen auf keinen Fall vorwerfen, wohl aber die Tatsache, dass sie sich musikalisch wenig bis gar nicht von den gefühlt dreihundert Brit-Pop-Bands unterscheiden.

Das Thema Akustik ist mir dabei schon wieder zu deutlich in den Vordergrund getreten: sie ist deutlich besser als im Zenith, aber insgesamt doch ein wenig "breiig".
Die Zweifel kommen wieder hoch und erhalten Nährstoff mit den ersten Tönen von Florence + The Machine.

Nicht, dass der Auftritt schlecht wäre … nein. Die Stimmung in der gesamten Halle, die bis zum Start des Hauptacts noch deutlich voller geworden ist, ist saumäßig gut: das Publikum macht, singt und tanzt mit.
… aber …
es fehlen die Streicher …
einiges kommt "vom Band" …
der Hall auf der Hauptstimme trägt leider nicht zu einem sehr guten Klang der Stimme bei …
es ist nur eine Background-Sängerin dabei, die noch dazu teilweise lauter ist …

Warum kann man einen solchen Act, der von einer derart grandiosen Stimme lebt und richtig inszeniert gehört nicht zum Beispiel in die Philharmonie stecken????
Haben die Veranstalter die Befürchtung, dass ein Teil des Publikums sich dadurch einer erhöhten Hemmschwelle gegenüber sieht? (à la "was habe ich in der Philharmonie zu suchen? Das kann nix für mich sein…")

Schade, … mal wieder sehr sehr schade, dass die Qualität eines Künstlers live unter veranstaltungstechnischen Gegebenheiten und Entscheidungen leiden muss.
Sicher, einen Großteil des Publikums scheint das wenig zu stören.
Aber ist das Grund genug, die künstlerische Qualität dadurch zu schmälern?

Diese Fragestellung werde ich wohl so schnell nicht mehr los.
Von Veranstaltern darf dies gerne als Ansporn verstanden werden, mich mal wieder extremst positiv zu überraschen ;-)
… denn ich für meinen Teil habe die Befürchtung, dass das niemand mehr schaffen kann … und will …

Freitag, 16. März 2012

Klima

16.03.2012, Gillis Musikgaststätte, Hohenbrunn

Nachdem die Ladies und ihre Kombo vor einigen Tagen dafür gesorgt haben, dass mein Glaube an funktionierende Live-Musik wieder hergestellt haben, ist es kaum verwunderlich, dass es mich nach so kurzer Zeit erneut zu einem ihrer Gigs treibt …

… in Gillis Musikgaststätte … es verspricht also deutlich kleiner und intimer zu werden.

Bei der Musikgeststätte handelt es sich um ein kleines Lokal etwas außerhalb von Hohenbrunn, direkt neben dem Sportplatz, und die musikalischen Events scheinen eine feste Institution zu sein.
Nach ein wenig Stärkung und Gesprächen in dieser lauschigen Umgebung stelle ich fest, dass seit meiner Ankunft kaum mehr Konzert-Besucher ihren Weg hierher gefunden haben. Noch darüber nachdenkend und hoffen, dass sich das noch ändert bevor Klima mit Ihrem Programm loslegen, sehe ich die Schwestern bereits auf ihre Instrumente zusteuern …

Damit ist klar: "intim" ist mehr als wörtlich zu nehmen – im eigentlichen Veranstaltungsraum haben sich 18 Besucher eingefunden (die Band selbst dabei ausgenommen!), im Nebenraum – aber in Hörweite – sitzen noch Weitere, und das wars.

Nach der Präsenz, die Klima in letzter Zeit im Bayerischen Fernsehen hatte und dem phänomenalen Release-Konzert im Schlachthof ist das wenig nachvollziehbar … man kann und muss das positiv sehen. So nah dran und quasi als Privat-Konzert wird man wohl eine Band wie Klima nie wieder erleben dürfen:

Montag, 12. März 2012

Deathstars – Greatest Hits on Earth-Tournee 2012

12.03.2012, Backstage Club (!), München

Yeah, Deathstars … laut, glam, auf die Nüsse!
Spontan genau das Richtige, wenn der Alltag grad wieder alles andere als nur Sonnenschein bietet!

Gedacht, gesagt, getan, ab Richtung Backstage!
Auf dem Weg schießt mir die Frage durch den Kopf, warum die Schweden in den Club gepackt werden … hmm. Ok, Jennifer Rostock am gleichen Abend … aber gleich in die kleinste Location?? Die Herren sind doch aktuell mit Rammstein unterwegs – und wie ich von diversen Freunden erfahren durfte: sehr erfolgreich … wenn DAS bitte keine Aufmerksamkeit bringt und Publikum zieht, dann weiß ich's auch nicht.

Ein bisschen verwirrt mache ich mich also auf die Suche, mein Gefährt irgendwo sicher unter zu bringen und darf dabei zwei mal an einer riesigen wartenden Menschenmenge vorbei fahren – oh ha, das kann spaßig werden. Und da all die Menschen ja auch irgendwie hin gekommen sein müssen, ist es wohl kein Wunder, dass ich die vier Räder ewig weit weg erst abgestellt bekomme.
Bin spät dran, Füße in die Hand und rein da … Die Schlage hat sich größtenteils aufgelöst, und ich schaffe es, mich bis hinten zum Club hin durchzuschlagen – werde vor der Tür mit der Frage "Jennifer Rostock?" begrüßt, die ich mal schnell mit "Seh' ich so aus?" quittiere und rein gelassen werde.

Das wiederum ist nun etwas übertrieben, denn direkt nach den ersten zwei Schritten, die ich in den Club setze, ist Feierabend mit Fortbewegen: das Ding is schon voll!
Kurzen Überblick verschaffen … da wuselt schon wer auf der Bühne rum, auch weiter vorne scheint es wirklich auch schon voll zu sein …

Dienstag, 6. März 2012

Klima - Release-Konzert der neuen CD "Unterwegs"

6. März 2012, Schlachthof, München

Klima? Hat was mit Wetter zu tun … ja, natürlich, aber da gibt es auch noch zwei Damen aus Bayern, die diesen Nachnamen tragen und Musik machen.
Davon durfte ich mich live vor Ort überzeugen – eine Spontan-Aktion, die durchaus lohnenswert war … und mich überzeugt hat.

Ganz am Rande habe ich damit eine weitere Konzert-Location in München kennen lernen dürfen (schnuckelig und überschaubar) und gleich ein kleines Andenken mitgebracht (fürs Parken auf der Zenettistraße ist auch abends/nachts bezahlen angesagt!).

Im Schlachthof angekommen bin ich mir zunächst nicht sicher, wie ich das durchaus gemischte Publikum (sowohl das Alter betreffend als auch die … "Optik") einzuordnen habe. Zusätzlich irritiert von den schräg an beiden Seiten des Raumes stehenden Tischen und Bänken, die ordentlich bevölkert sind, beschließe ich aber, mich einfach einzulassen, auf das was mich da erwarten wird – was bleibt mir auch anderes übrig, jetzt wo ich schon mal da bin, und ich erwarte nichts wirklich Schlimmes, sondern eher einen sehr (vielleicht zu) ruhigen Abend –.
Zunächst ist eine ausführliche Begutachtung des Publikums angesagt; der Raum füllt sich nach und nach. Die ersten Mutigen dringen ins Zentrum vor der Bühne vor (dort wo keine Tische und Bänke stehen) und bilden dort eine Art Sitzblockade.

Freitag, 2. März 2012

3 Doors Down - Time of my Life Tour

Ich hatte 3 Doors Down bis dato noch nie live gesehen und man hatte sie mir als lohnenswert empfohlen, ja sogar von einem Konzert vor einigen Jahren in der Münchener Tonhalle vorgeschwärmt.

ok, … 29. Februar 2012 … München … Zenith … 2 supporting Bands (Seether und Prime Circle, beide ebenfalls noch nie live erlebt) …  was soll da schon schief gehen … und wenn es nicht großartig wird, so wenigstens ein unterhaltsamer Abend in netter Begleitung und ich kann in Zukunft mitreden, wenn es um die Live-Künste dieser drei Bands geht … dachte ich … gebongt, Karten besorgt, auf Abwechslung nach der Arbeit gefreut und ab dafür …

Was mich aber erwartet hat, war ein Abend, der mich nachhaltig sprachlos machte!

Das Ergebnis dieses Ausfluges mal direkt vorweg:

Ich habe noch äußerst selten ein Konzert vor Beendigung des Hauptakts verlassen – an diesem Abend habe ich das getan!

Ich habe schon viele (sehr viele!) Konzerte erlebt, von privat über semi- bis professionell organisiert, aber so etwas … schlechtes … wie an diesem Abend noch NIE!

Und ich bin (auch zwei Tage danach) noch entsetzt, enttäuscht und – ehrlich gesagt – ziemlich angepisst!!

Was passiert ist? Ok, der Reihe nach …